Besuch bei den original römischen Funden aus Tawern

Bereits im Dezember letzten Jahres besuchte eine Abordnung von Mitgliedern des Vereins Römisches Tawern e.V. die original römischen Funde aus den beiden Grabungsstätten in Tawern im Rheinischen Landesmuseum in Trier. Bei diesen Grabungsstätten handelt es sich um den Tempelbezirk auf dem Metzenberg und um den Vicus Tabernae, am Rand des Baugebietes „Im Brühl“. Auf dem Metzenberg sind mehrere Tempel, Eck- und Eingangsgebäude, eine Jupitersäule, Brunnenanlage, Umfassungsmauern und ein Profangebäude rekonstruiert worden und bilden ein fundiertes, anschauliches Ensemble, wie eine solche Tempelanlage zur Römerzeit ausgesehen hat. Einige mobile Funde sind als Abgüsse dort aufgestellt. Im Vicus Tabernae sind die Grundrisse einiger Gebäude dieser Straßensiedlung aufgemauert und der Verlauf der Römerstraße kenntlich gemacht worden. Ein überdachtes Modell zeigt als Versuch eine Rekonstruktion, wie Fachleute sich das Aussehen in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung vorstellen.

Bei dem Besuch führte Frau Dr. Sabine Faust, die seinerzeitige Grabungsleiterin in Tawern, an die Stellen der aktuellen Ausstellung des Landesmuseums, an denen Originalfunde aus Tawern zu sehen sind. Im Anschluss ging es in die Archive, wo die Funde gelagert werden, die derzeit nicht in der aktuellen Ausstellung gezeigt werden. Frau Dr. Faust erklärte die wichtigsten Funde und trug auch noch einige Anekdoten aus der Grabungszeit vor. Sie beantwortete Fragen der Teilnehmer, unter denen einige Personen waren, die auch Führungen im Tempelbezirk und im Vicus Tabernae durchführen. Besondere Funde aus Tawern sind: der Kopf einer überlebensgroßen Merkurfigur, mehrere Steinreliefe römischer Götter mit Inschriften, Bruchstück eines Merkurstabes aus Bronze, Steinfigur eines Bacchus als Kind, Mosaikglasplättchen mit einer Ibis-Darstellung. Aus den Reihen der Besucher wurde der Wunsch geäußert, das ein oder andere Fundstück als Abguss zu erhalten, um es am Originalfundort in Tawern (Tempelbezirk oder Vicus) präsentieren zu können. Zum Abschluss bedankte sich der Verein recht herzlich bei Frau Dr. Faust für die Möglichkeit, speziell die originalen Tawerner Funde mehr als 30 Jahre nach ihrer Entdeckung auf diese Weise kennen zu lernen.